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Das Schrauben-Schloss

Wahrscheinlich wissen die Meisten, was eine Schlossschraube ist. Die exakte Bezeichnung für eine solche Schraube ist gemäß DIN 603 „Flachrundschraube mit Vierkantansatz“. Aber was ist ein Schrauben-Schloss?

Eine Sicherung von Schraubenverbindungen vor unbefugtem Lösen

Es gibt Schraubenverbindungen, die vor unbefugtem Lösen bzw. vor unbefugter Demontage gesichert werden müssen, z. B. dort, wo aus Rohrleitungen gefährliche Medien austreten könnten und eine Demontage nur nach expliziter Freigabe durchgeführt werden darf. Hier oder anderweitig, z. B. als Diebstahlsicherung, könnte ein Schrauben-Schloss zum Einsatz kommen, dessen Aufbau nun am Beispiel für Schraubendurchmesser M12 beschrieben wird:

An ein Ende eines Stückes Rohr mit Außendurchmesser 33,7 mm und 2,6 mm Wandstärke wurde per Orbitalschweißung eine Unterlegscheibe mit großem Außendurchmesser (nach DIN 9021) geschweißt. Die Stirnfläche des anderen Rohrendes wurde durch eine Orbitalschweißung gerundet, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Die Rohrwandung wurde mit zwei Bohrungen vom Durchmesser 10,2 mm für den Sicherungsstift versehen (Bild 1).

Der Sicherungsstift (Durchmesser 10 mm) erhielt einen Anschlag aus dem Segment eines Stückes Rohr und eine Bohrung für den Bügel eines Vorhängeschlosses (Bilder 2 & 3).

Montage und Funktionsweise

In die übereinanderliegenden Bohrungen der miteinander zu verbindenden Teile (hier im Beispiel fünf Bleche) wird die Schraube mit Unterlegscheibe gesteckt (Bild 4).

Über das Ende der Schraube wird nun zuerst „der Topf mit den Löchern“ – also das durchbohrte Rohrstück mit der angeschweißten großen Scheibe geschoben (Bild 5), danach wird eine Sechskantmutter mit Klemmsicherung angesetzt (Bild 6).

Nun wird die Schraubenverbindung festgezogen - mit Ratsche und Nuss an der Sechskantmutter und einem Schraubenschlüssel zum Gegenhalten am Schraubenkopf. Der Durchmesser des „Topfs“ wurde nämlich deshalb so groß gewählt, damit eine Nuss für Schlüsselweite 19 mm hineinpasst (Bild 7).

Auf das über die Sechskantmutter herausstehende Ende der Schraube wird eine weitere Scheibe gesteckt, deren Außendurchmesser ein wenig kleiner als ist als der Innendurchmesser des Rohres. Diese Scheibe verhindert später, dass bei einem Versuch, die Verbindung durch Drehen am Schraubenkopf zu lösen, ein Gegenstand zum Blockieren der Mutter am Sicherungsstift vorbeigeschoben werden kann. Die Schraube sollte so lang gewählt werden, dass der Abstand zwischen ihrem Ende und dem eingeführten Sicherungsstift möglichst gering ist (Bild 8).

Der Sicherungsstift wird durch die Bohrungen im „Topf“ gesteckt. Durch die Bohrung des Sicherungsstiftes wird der Bügel des Vorhängeschlosses geführt und dieses wird verriegelt (Bild 9).

Nun kann man zwar versuchen, die Schraube am Schraubenkopf (im Bild durch die Bleche verdeckt) mit einem Schraubenschlüssel loszudrehen, doch durch die Klemmsicherung der Sechskantmutter dreht sich letztere mit. Durch die auf der Mutter aufliegende Scheibe kann die Mutter nicht gefasst oder blockiert und so ihr Mitdrehen nicht verhindert werden.
Die Schraubenverbindung kann nicht demontiert werden, ohne zuerst das Vorhängeschloss zu entfernen.