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Wie sollte eine Orbitalschweißnaht von innen aussehen?

Noch wichtiger als das äußere Erscheinungsbild von Schweißnähten ist jedoch, wie die Schweißnaht und ihre Wärmeeinflußzone auf der Innenseite des Rohres aussehen. Selbstverständlich muss jede Schweißverbindung zuerst einmal dicht sein und der mechanischen Belastung standhalten, die durch das Medium im Rohrinneren erzeugt wird. Doch außerdem sollte die innere Oberflächenqualität des Rohrleitungsmaterials auch im Schweißnahtbereich weitgehend erhalten bleiben.

So dürfen z. B. keine Spalten oder Vertiefungen vorhanden sein, in denen sich Rückstände sammeln könnten. Das Schweißgut der Schweißnahtwurzel darf nicht oxidiert sein und es dürfen keine bzw. nur möglichst geringe Anlauffarben entstanden sein. All das sind nämlich potentielle Herde für Korrosion oder unerwünschte Kontaminierung der Medien, die durch die Rohrleitung strömen.

Weiterhin dürfen die Schweißnahtwurzeln nicht zu stark überhöht sein, um möglichst wenig Strömungswiderstand zu erzeugen und um die Rohrleitung gut reinigen zu können. Das geschieht z. B. auch mit sogenannten Rohrreinigungs-Molchen, elastischen Körpern, die durch das Rohrleitungssystem gespült werden und dabei die Rohrinnenfläche sozusagen „sauberwischen“.

Die Schweißnahtwurzeln dürfen aber auch nicht unter den Rohrinnendurchmesser zurückgefallen sein (Wurzelrückfall) – auch hier könnten sich Rückstände sammeln und nachfolgende Medien kontaminieren oder die erwünschte vollständige Entleerung der Leitung behindern. Je nach Branche und der Sensibilität oder Aggressivität der dort üblichen Medien gibt es noch weitere Qualitätskriterien für die Bewertung des Aussehens einer Orbitalschweißnaht, z. B. eine möglichst gleichmäßige Breite auf der ganzen Länge des inneren Rohrumfangs oder die höchstzulässige Abweichung der Mitte der Schweißnahtwurzel von der Mitte des Schweißstoßes.

Aber wie wird nun kontrolliert, ob das Aussehen der Schweißnähte im Rohrinneren den Anforderungen entspricht? Dazu werden Videoendoskope benutzt. Das sind flexible, mit Lichtquelle und Kamerachip ausgerüstete Sonden. Sie liefern digitale Fotos oder Videos, die auch zu Dokumentationszwecken genutzt werden können.

Die IMOSI GmbH wendet das Orbitalschweißverfahren bei der Herstellung von Rohrleitungssystemen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, für Pharmazie- und Biotechnologie und in weiteren Bereichen an. Die Qualitätskontrolle der Schweißnähte wird durch den Einsatz von Videoendoskopen sichergestellt.

Bild: Das obige Bild zeigt ein Foto eines Teils einer Schweißnahtwurzel, das mit einem Videoskop aufgenommen wurde.